Mittwoch, 27. November 2013

KWL: 2.2 Grundregeln

Das Nachströmen der Luft wird nicht dem Zufall überlassen

2.2 Was gibt es für wichtige Grundregeln für eine KWL?
(ab hier geht es - wenn nicht anders erwähnt - um eine zentrale KWL, also mit Abluft- u. Zuluft-Strängen)

Das ist eigentlich ein einfaches und kurzes Thema:

2.2.1 Möglichst gute Luft in den Räumen

Dazu muß die Luftmenge richtig geplant und die Anlage richtig betrieben werden.


Einmal muß das Gerät ausreichend dimensioniert sein, ebenso muss die Anzahl und Ausführung der Stränge und Ventile korrekt geplant und realisiert sein.

Und damit nicht nur die richtige Menge Luft für einen ausreichenden Austausch ankommt, müssen auch die Filter richtig gewählt und regelmäßig getauscht werden.

Nun noch die Luftansaugung richtig platzieren.

2.2.2 Eine möglichst saubere und "gesunde" Anlage

Hier ist zuerst drauf zu achten, daß die Anlagenteile alle in sauberem Zustand eingebaut werden und auch bis zum Schluß aller Arbeiten sauber bleiben.

Gefahr besteht hier vor allem durch jegliche Art von Staub (Schleifarbeiten, Arbeiten mit Kalk/Zement, Stemmarbeiten, Steinsäge, etc.) und Flüssigkeiten.

Damit die Anlage im Betrieb auch "clean" bleibt, bedarf es entsprechender Filter und einem regelmäßigen Wechsel der Filter. Bei ungewöhnlichen Belastungen der Außen- oder Innenluft, sind auch entspr. Maßnahmen nötig, wie z.B. besondere Filter (Feinfilter, Hepafilter, Aktivkohlefilter, etc.), kürzere Wechselintervalle oder besondere Reinigung der Ventile, etc..

Keinesfalls zusätzl. Quellen für Schmutz an die Anlage anschließen, wie z.B. Dunstabzugshaube, Staubsauger, Räume in denen schädliche oder gar giftige Substanzen auftreten können.

2.2.3 Regelmäßiger Betrieb der Anlage

Normal sollte die Anlage immer laufen ...also 24h/Tag, 365Tage/Jahr.

Wenn es Gründe gibt die Anlage abzustellen, so sollte dies nur für ein paar Stunden am Stück erfolgen.

Gründe könnten sein: Schwarzpulver-Rauch an Sylvester, zeitweise Geruchs- oder Schadstoffbelastung der Außenluft, Energieeinsparung während im Sommer eh einige Fenster und Türen offen sind.

Solange die Anlage läuft, wird sich auch keine Feuchte in der Anlage ansammeln, sondern anfallende Feuchte immer wieder von der Luft mitgenommen bzw. am Wärmetauscher anfallende Feuchte wie vorgesehen abgeführt.
Bakterien, Sporen, etc. können sich nur festsetzen/ausbreiten, wenn dauerhaft Feuchte ansteht.
Bei einer gut gewarteten und stetig betriebenen Anlage kann man das nahezu ausschließen.
(Planungs- u. Anlagenfehler mal ausgenommen.)

2.2.4 Keine störenden Geräusche, Luftbewegungen

Eine KWL soll ja den Komfort erhöhen und keinesfalls störend wirken.
Deshalb muß sie so konzipiert sein, daß es zu keinerlei störenden Geräusche oder störenden Luftbewegungen kommt (kommen kann).

Klingt einfach? Ist es auch.
Ein paar wesentliche (später näher bezeichnete) Regeln einhalten bezüglich der Luftmengen, der Luftführung, der Befestigung/Entkopplung von Bauteilen, usw. ...und schon bleibt die Anlage unhörbar leise.

2.2.5 Wo Zuluft? - Wo Abluft? ...

Auch das ist kein Hexenwerk ...aber ein erster Schritt in der Ausführungs-Planung:

Zuluft:
- grundsätzlich
  - für Ruheräume, das sind z.B. Schlafräume, Wohnräume wie Wohn- oder Wohn-Esszimmer, ...
  - für Büro's ...damit man dank ausreichend Sauerstoff klar denken kann
  - fast alle weiteren Räume die man nicht konkret als Abluft- oder Überströmraum sieht

Abluft:
- alle "belasteten" Räume, d.h.
  - die Küche, Bad, WC ... wo Dampf/Feuchte, Gerüche auftreten
  - Hauswirtschaftsraum, Technikraum ...auch hier kann die Luft mal feucht werden oder riechen
  - ggf. die höchste Stelle im Haus bzw. in sehr großen Räumlichkeiten zusätzl. zu einer Zuluft
  - ggf. in Räumen die von den anderen entkoppelt sein sollen (und dann Zu- u. Abluft bekommen)

Überströmräume:
- Räume ohne ständigen Aufenthalt, die zwischen einem Zu- u. Abluftraum liegen
  - wie Flur, Treppenhaus
  - Vorzimmer (ohne ständigen Aufenthalt von Personen)

nicht belüftete Räume:
- hierzu zählen vor allem Lagerräume mit "Frischware", welche durch ständigen Luftaustausch (und somit
  Feuchteabfuhr) sehr trockene Luft hätten und somit z.B. Gemüse/Obst verstärkt schrumpelt/austrocknet.
- Auch Räume welche sich außerhalb der gedämmten Gebäudehülle befinden, sollten nicht - oder nur
  nach reiflicher Überlegung mit eingebunden werden.


...weiter geht's mit:                            KWL: 2.3 Luftmenge

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