Mittwoch, 27. November 2013

KWL: 2.4. Ventile

2.4 Wie soll man die Ventile anordnen? Und wieviele?

Das hängt überwiegend von den örtlichen Gegebenheiten ab.
Aber auch Faktoren wie Geräuschentwicklung und Kosten wirken mit.


2.4.1 Zuluftventile

Bevorzugt sollte man ein Ventil mit möglichst großem Abstrahlwinkel zu realisieren versuchen, das ist dann z.B. ein 360° Deckenventil / Tellerventil, hier eine der gebräuchlichsten Formen

einfaches 360°-Zuluftventil     (Quelle: Wolf GmbH)
Diese Ventile gibt es in verschiedenen Baugrößen, z.B. für die direkte Montage auf das Ende von Rohren mit Durchmesser 80mm / 100mm / 125mm / 160mm / 200mm.

Sie sind ab ca. EUR 15,- pro Stück erhältlich, werden einfach aufgeschoben (üblicherweise klemmen Sie sich selbst mit 3 Federstahlbügeln fest), sind leicht zu reinigen, durch einfaches Drehen am Teller einstellbar, sehr unauffällig und haben sich seit Jahrzehnten bestens bewährt.

Der Vorteil der 360°-Abstrahlung ist der, daß bei möglichst großer Länge der Öffnung (hier eben "ringsum") die nötige Luftmenge gut verteilt wird, dadurch die Luftgeschwindigkeit relativ niedrig bleibt, was Geräuschentwicklungen mindert, weit wirkende Luftströme vermeidet und ein gleichmäßiges "Einquellen" der Luft in den Raum begünstigt.

Diese "Deckenventile" sind übrigens auch an Wänden einsetzbar. Nachfolgende Empfehlung zur Anordung hierbei einfach äquivalent beachten.

Für die Anordnung läßt sich folgende (grobe) Richtlinie aufstellen:

Beispiel für eine Anordnung:

Details:

Sind die Ventile recht nah an der Wand, prallt der Luftstrom gegen diese und fällt dort nach unten* ab.
*nach unten, da die Zuluft üblicherweise etwas kühler ist als die Raumluft. 


Ein frühes Überkreuzen der Luftströme hat den gleichen Effekt: 2 Luftmassen welche etwas kälter sind als die Raumluft treffen zusammen und weichen zwangsläufig nach unten aus (=> Kaltluft fällt nach unten).


Sind die Venteile nah an der Tür und quillt die Luft über diese eher langsam in den Raum ein, so geht die frische Luft schnell hin zu den Überströmöffnungen, da hinter diesen ein geringerer Luftdruck herscht.
Folglich wird der abgewandte Teil des Raumes nicht ordentlich von Frischluft durchströmt.

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Alternative für den Wandeinbau sind sogenannte Schnabelventile / Weitwurfdüsen, welche zwar optisch erst mal auffälliger sind, aber durchaus ihre anwendungstechnische Berechtigung haben.

Weitwurfdüse "Schnabelventil"   (Quelle: bauweise.net)

Diese Ventile sind ebenfalls für die direkte Montage auf eine Lüftungsrohr vorgesehen, meist nur für Durchmesser 100mm.

Der Preis ist etwas höher, ab ca. EUR 30,- pro Stück. Sie sind ebenfalls leicht zu reinigen. Die Einstellung erfolgt von außen durch eine Schraube, durch welche die Weite des Schnabels reguliert wird.

Eingesetzt wird sie vor allem dann, wenn von der Wand weg in den Raum "eingestrahlt" werden soll, z.B. wenn sich Zuluft-Außlässe auf der Türseite des Raumes befindet und ein einfaches Einquellen dazu führen würde, daß die zugeführt Frischluft gleich wieder zur Überströmöffnung (üblicherweise Türspalt zum Boden hin oder Zargenlüftung) rausgehen würde. Die Luftgeschwindigkeit ist hier - gewollt - höher, weswegen man bei hoher Luftmenge diese besser auf mehrere Ventile verteilt, um eine Geräuschentwicklungen zu verhindern.

Hier folgt die Anordnung einem anderen Ansatz:

Der "weite Wurf" der Luft in den Raum hinein:




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(Quelle: Dimplex)
Zudem gibt es noch Varianten dieser Ventile, z.B.

(Quelle: Extrem-House)

















...demnächst: Abluft-Ventile und deren Anordnung.

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Bald gehts weiter!

hier wird immer wieder noch ein wenig dran gearbeitet...

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